Einer KI verdanken wir die rege Aktivität eines der bedeutendsten Wissenschaftler unserer Zeit in seinen letzten Jahren. Stephen Hawking und sein Sprachcomputer sind wohl das prominenteste Beispiel dafür, wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten und sich einander annähern.
In zahllosen Laboren wird derzeit daran gearbeitet, weitere Schnittstellen zwischen Computern und Menschen bzw. Tieren herzustellen oder die bestehenden zu optimieren. Cyborgs etwa sind Menschen, die ihren Körper mit einer KI teilen, um mithilfe digitaler Technik ihre Fähigkeiten zu erweitern. Der farbenblinde Komponist Neil Harbisson z.B. besitzt ein Implantat, das über eine Kamera Farben wahrnimmt und sie in sein Gehirn überträgt – als Töne. Die Cyborg-Bewegung findet derzeit immer mehr Anhänger.
Die Entwicklung solcher Schnittstellen zwischen Computer und Gehirn ist inzwischen recht weit fortgeschritten. So ermöglichen implantierte KI’s bereits vielen bewegungsunfähigen Menschen sozialen Kontakt, der ohne KI kaum möglich wäre. Sie kommunizieren durch den Computer, den sie per Gedankensteuerung bedienen können. Das grenzt ja schon an Gedankenübertragung, fragst du dich?
Tatsächlich befinden sich Methoden zur digitalen Gedankenübertragung schon in der Entwicklung und wurden bereits an Ratten erfolgreich getestet. Parallel dazu wird an der Entwicklung sogenannter biohybrider Roboter gearbeitet. Diese bestehen z.B. aus Herzzellen von Ratten oder Hühnern, in die mikroskopisch kleine, schwimmende Roboter eingeführt werden. Solche Bio-Bots könnten irgendwann einmal als Mini-Arzthelfer durch unsere Blutbahnen schwimmen.
Körper und Computer kommen sich also immer näher. Es gibt jedoch einige Bereiche unseres Geistes, die sich die Computer nicht so bald erobern werden. Zu diesen Bastionen der Menschlichkeit gehören u.a. Gefühle und das Bewusstsein.
Gefühle bestehen aus zwei Komponenten: Funktion und Erlebnis. Schmerz z.B. erfüllt eine Warnfunktion. Er ist dafür verantwortlich, dass wir uns von Schmerzquellen wie etwa einer heißen Herdplatte fernhalten. Dieser Aspekt lässt sich relativ einfach auf Roboter übertragen, indem man sie mit entsprechenden Sensoren ausstattet. Die andere Komponente von Schmerz hingegen – das Erlebnis – lässt sich nur schwerlich digital imitieren. Dafür wäre ein Bewusstsein nötig.
Die Sache mit dem Bewusstsein ist allerdings die: Wir verstehen, was es bewirkt. Wie es entsteht, wissen wir jedoch noch nicht. Noch können wir erklären, was genau Bewusstsein eigentlich ist. Vermutet wird, dass Bewusstsein mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion verbunden ist. Das würde bedeuten, dass jedes bewusste Wesen über eine mentale Repräsentation seiner selbst verfügt. Genaueres ist jedoch noch nicht bekannt. Die Versuche, Bewusstsein zu kopieren und künstlich herzustellen, werfen also auch zentrale Fragen der Menschlichkeit auf. Sie sind Forschungsthema der allgemeinen KI.